Matthew VanDyke

freedom fighter matthew vandyke working as a journalist in afghanistan

Nationality: American
Occupation: Freedom fighter, writer, blogger, filmmaker, analyst, consultant, TV/Radio commentator
Education: Master's degree in Security Studies (Georgetown University), Bachelor's degree in Political Science (UMBC)
Expertise: The Arab Spring, Libya Civil War, North Africa, Middle East, Iran, Afghanistan, Foreign Policy, Terrorism, Asymmetric Warfare
Countries Worked In: Libya, Syria, Iraq, Iran, Afghanistan, Egypt, Tunisia, Mauritania, Morocco, Jordan, Turkey, Spain, USA


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Matthew VanDyke


 

Freiheitskämpfer und Kriegsgefangener im libyschen Bürgerkrieg

freedom fighter matthew vandyke in his kadbb military jeep with dshk machine gun in the libyan civil war

 

    Als im Februar 2011 der libysche Bürgerkrieg ausbrach setzte sich Matthew VanDyke umgehend mit Freunden in Verbindung die er von einer Reise dorthin kannte die er in 2008 unternommen hatte. Sie berichteten ihm von Familienangehörigen und Freunden die verhaftet, verletzt oder sogar getötet worden waren. Sie sprachen davon auf die Straße zu gehen um Muammar Gaddafi die Stirn zu bieten und daß sie genausogut jeden Tag ihre Leben verlieren könnten. Einer von ihnen fragte VanDyke ob er den Leuten von ihm erzählen würde falls auch er vom Regime getötet würde. Sie sagten sie würden Gaddafi’s Kanonen auch mit bloßen Steinen in der Hand gegenübertreten.

    Sie fragten warum niemand ihnen zu Hilfe komme.

    VanDyke hatte genug gehört. Seine Freunde und ihre Familien litten und er musste ihnen helfen. Van Dyke sagte seiner Mutter Sharon daß er seine Freunde und ihre Revolution unterstützen werde. Obwohl er ihr verschwieg, daß es seine Absicht war als bewaffneter Kämpfer dabei zu sein erklärte er ihr doch, daß dies eine persönliche Angelegenheit war und keine journalistische Arbeit. Sie unterstützte seine Entscheidung und fuhr ihn zum Flughafen.

    Am 26. Februar flog er von den USA nach Kairo und kam am 6. März im libyschen Bengasi an. Dort traf er seinen libyschen Freund Nouri Fonas den er 2007 in Mauretanien kennengelernt hatte. Als er Nouri zuletzt in 2008 gesehen hatte war dieser ein reisender Hippie.

    Nun war ein Krieger aus ihm geworden.

    VanDyke schloss sich Nouri und seiner Rebellengruppe an die sich gerade auf den Kampf gegen Gaddafi vorbereiteten. Sein erster Beitrag zur Sache an jenem Tag war es den Toyota Hilux Pickup Truck zu reparieren und zu tarnen der bei  der Bombardierung des Waffendepots Rajma beschädigt worden war denn dieser sollte ihr Kriegsvehikel werden. Sie schweißten ein Drehgestell auf die Ladefläche und befestigten darauf ein schweres russisches Maschinengewehr vom Typ DShK „Dushka“. Anschließend versorgten sie sich in den Bunkern von Rajma mit Munition für ihr DShk, ihre Bazookas und anderen Sorten für weitere Rebellen in Bengasi.

freedom fighter matthew vandyke with nouri fonas and ali in benghazi libya during the libyan civil war


     

    Die Rebellen waren nicht besonders zahlreich zu jener Zeit. Es schien so als würden weder NATO noch internationale Gemeinschaft dem Aufstand gegen Muammar Gaddafi zu Hilfe kommen. Viele Libyer saßen noch tatenlos zu Hause oder in Straßencafés in Bengasi in der Befürchtung für eine verlorene Sache zu kämpfen und wohlwissend daß wenn Gaddafi Bengasi (zurück)erobern würde, er sie und ihre Familien töten oder für lange Zeit einkerkern würde.

    Die Lage war höchst verzweifelt. Gaddafi’s Armee war groß und gut ausgerüstet. Die meisten Rebellen hatten nur AK-47-Sturmgewehre, Bazookas und DShk-Maschinengewehre auf Pickup-Trucks. Einige gingen sogar unbewaffnet zur Front.
     VanDyke rief seine Mutter an und erzählte ihr alles was er in Libyen tat. Er erzählte ihr von den Autoumbauten, den Waffen- und Munitionsbesorgungen, der libyschen Militäruniform die er trug weil sie ihm ermöglichte sich wie ein Libyer unter Libyern zu bewegen und problemlos Zugang zu militärischen Einrichtungen zu erhalten und manch anderen Dingen mit denen er wegen der Revolution beschäftigt war. Er sagte ihr, daß er mit Nouri und anderen Rebellen seiner Gruppe weiter nach Westen fahren würde um dort der Rebellenarmee als Unterstützungseinheit zu dienen. Das war aber nur ein Teil der Wahrheit – tatsächlich würden sie dies tun, ebenso allerdings auch direkt an der Front mit der Hauptgruppe kämpfen wobei VanDyke als Schütze am DShk vorgesehen war. Dies erzählte er seiner Mutter nicht um sie nicht zu sehr zu beunruhigen.
     Am 12. März brach VanDyke mit 3 Rebellen zu einer Aufklärungsmission nach Brega auf. Ras Lanuf war gerade an Gaddafi gefallen und Brega sollte als nächstes dran sein. Der Plan war, Brega einer Analyse zu unterziehen, geeignete Verteidigungsstellungen zu definieren, nach Bengasi zurückzukehren und dann mit Verstärkung an Personal und Waffen erneut nach Brega zu kommen um eine organisierte Verteidigung leisten zu können. Nouri blieb in Bengasi und arbeitete weiterhin am Umbau von Pickup Trucks in der dortigen Militärbasis.
     Am 13. März, mitten in ihrer Aufklärungsmission, gerieten sie in einen Hinterhalt von Gaddafi’s Truppen. VanDyke erlitt dabei einen Schlag auf den Kopf und wachte erst in einer Gefängniszelle zu den Schreien eines Folteropfers auf die aus einer anderen Zelle ein Stockwerk über seiner zu ihm drangen. Er kann sich weder an den Angriff erinnern noch daran was mit seinen Kollegen geschehen sein mochte.
     Zuerst wurde er Verhören in Sirte unterzogen um anschließend in Handschellen und mit verbundenen Augen nach Tripolis geflogen zu werden. Er verbrachte die ersten 85 Tage in einer ca. 1,5m langen und 1m breiten Zelle im Gefängnis Maktab al-Nasser, Libyens berüchtigter „Alptraumfabrik“. Anschließend verlegte man ihn ins meistgefürchtete Gefängnis überhaupt: Abu Salim, jener Ort wo Gaddafi 1996 bekanntlich 1500 Gefangene massakrieren ließ. Die gesamten fünfeinhalb Monate seiner Gefangenschaft verbrachte VanDyke in Einzelhaft und musste schwere psychologische Folter ertragen.

prisoner of war pow matthew vandyke in his cell at maktab al-nasser prison in tripoli libya


     Das Gaddafi-Regime dementierte monatelang seine Gefangennahme aber Sharon VanDyke gab die Hoffnung daß ihr vermisster Sohn noch am Leben ist niemals auf. Sie begann eine Medienkampagne für seine Freilassung. Sie versorgte Organisationen die ihr anboten für seine Freilassung zu kämpfen mit einem von ihr verfassten biographischen Dokument über ihn. Aus diesem Dokument ging klar hervor, daß VanDyke in Libyen war um der Revolution zu helfen, speziell daß er Libyern half sich auf den Kampf vorzubereiten und nicht etwa als Journalist tätig war. Trotz der Tatsache daß er kein Journalist war entschieden sich einige Organisationen und Einzelpersonen, sich VanDyke’s Schicksals  anzunehmen. Unglüchlicherweise beschrieb ein Reporter ihn in seinem Artikel als Journalisten und diese Bezeichnung wurde mehrfach in anderen Artikeln zitiert trotz aller Bemühungen seiner Mutter und seiner Freundin dies zu dementieren und klarzustellen, daß er nicht als Journalist in Libyen arbeitete.   
     Mit der Zeit stieg der Druck auf das Gaddafi-Regime und es bestätigte schließlich doch seine Gefangennahme, weigerte sich aber den Ort zu nennen an welchem er sich befand oder Zugang zu ihm zu gewähren. Die US-Regierung konnte VanDyke nicht ausfindig machen. Es war eine Kontaktperson von Nouri Fonas in Tripolis welche herausfand daß er sich in Abu Salim befand.
     Im Zuge des Einmarsches der Rebellen in verschiedene Stadteile von Tripolis flüchteten schließlich am 24. August die Wachen aus Abu Salim. Vor ihrer Flucht befreiten sie einige Gefangene die dann ihrerseits selbst weitere Gefangene befreiten. Sie brachen das Schloß an VanDyke’s Zelle auf und flüchteten dann zusammen, rannten um ihr Leben.
     VanDyke wartete in Tripolis auf Nouri’s Ankunft. Währenddessen gab er den Medien Interviews. Er war schockiert und verärgert als er erfuhr, daß er in einigen Artikeln nach seiner Gefangennahme als Journalist geschildert worden war. VanDyke opferte in Tripolis beträchtliche Zeit und Mühe um der Presse klarzumachen, daß er nicht als Journalist gefangengenommen wurde und nicht wünschte in ihren Artikeln als solcher bezeichnet zu werden. Er sagte ihnen er sei nach Libyen „aus persönlichen Gründen“ gekommen um „Freunden zu helfen“ ohne weitere Details zu nennen.
     Der Presse war es ein Rätsel warum VanDyke nicht nach Hause zurückkehrte nachdem er fast 6 Monate im Gefängnis verbracht und derartige körperliche und mentale Strapazen zu erdulden hatte. VanDyke’s Mutter allerdings verstand ihn. Da er als Rebell kämpfte als er gefangengenommen wurde war ihr klar, daß er noch nicht wiederkommen würde. Sie hatte ihm beigebracht, seine Versprechen zu halten und er hatte durchaus noch ein Versprechen gegenüber der Freiheit Libyen’s und seinen Freunden die mit ihm zusammen gefangengenommen wurden. Er hatte diesen Freunden versprochen, Libyen nur als freies Land zu verlassen. Er würde nicht in die USA zurückkehren solange diese oder andere Rebellen Kriegsgefangene waren. Er schwor daß er das Land nicht verlassen würde bevor ganz Libyen frei sei, alle Städte vom Einfluss Gaddafi’s befreit und sämtliche Kriegsgefangenen in Freiheit seien.
     Als Nouri Fonas schließlich in Tripolis ankam kehrten er und VanDyke rasch nach Bengasi zurück. Sie verbrachten dort eine Nacht um anschließend mit anderen Rebellen nach Ras Lanuf zu fahren. Dort lernte VanDyke den Kommandanten der Ali Hassan Al Jaber Brigade, Mohammed Akfayer, kennen und fragte ob er sich dessen Einheit anschließen könne. Akfayer war einverstanden und so trat VanDyke offiziell in die Nationale Befreiungsarmee von Libyen ein. Er teilte ihm und Fonas einen KADBB „Iris“ Wüstenjeep zu den sie später mit einem DShK versahen. VanDyke wurde der Schütze und Fonas fuhr den Wagen.

freedom fighter matthew vandyke firing his dshk machine gun in his kadbb military jeep in sirte libya during the libyan civil war


     VanDyke und Fonas waren unter den ersten Rebellen bei der Eroberung der Stadt Harawa und gerieten dabei unter Raketenbeschuss. Dies sollte ihr erstes von 40 Zusammentreffen mit feindlichen Truppen sein. Sie waren intensiv beteiligt an den Frontkämpfen während der Schlacht von Sirte, sowohl mit ihrem DShK als auch als Fußsoldaten in Straßen- und Häuserkämpfen. Außerhalb der Kampfphasen arbeiteten sie eng mit der internationalen Presse zusammen die über den Krieg berichtete, gaben Informationen an sie weiter um ihnen eine bessere Berichterstattung zu ermöglichen und nahmen sie auch in ihrem Jeep mit an die Front.
     Am Tag als Muammar Gaddafi getötet wurde war VanDyke vor Ort in Sirte. Da der Krieg damit vorbei war reiste er mit Fonas zurück nach Tripolis um an den Feierlichkeiten teilzunehmen wo er auch einige der Freunde wiedertraf deretwegen er nach Libyen gekommen war.

Kommandant Mohammed Akfayer von der Ali Hassan Al Jaber Brigade verlieh ihm den Orden „Schild des Mutes“  ebenso bekam er eine Auszeichnung der libyschen Botschaft für Unterstützung, Verpflichtung und außergewöhnliche Verschreibung für seinen Beitrag zur Revolution.

VanDyke hat große Mengen an Videomitschnitten aus seiner Zeit als Rebell vor seiner Gefangennahme im März 2011 und auch aus der Zeit als offizieller Kämpfer in der Nationalen Befreiungsarmee von Libyen nach seiner Befreiung. Derzeit verarbeitet er diese Erfahrungen in einem Buch und einem Dokumentarfilm.

Weitere Fotos von Matthew VanDyke im libyschen Bürgerkrieg hier...

Matthew VanDyke verfasst auch den Freiheitskämpferblog, persönliche Schilderungen seines anhaltenden Kampfes gegen autoritäre Regime sowie Analysen und Kommentare über aktuelle Geschehnisse im Rahmen des weltweiten Kampfes für Freiheit.


 

Motorradabenteuer (2007-2010)

 

Alleine mit dem Motorrad quer durch die Arabische Welt

 

adventurer matthew vandyke with his kawasaki klr650 motorcycle in front of a pyramid in giza egypt

    Nach Abschluß seines Masterstudiums in Sicherheitsforschung in der Edmund A. Walsh Schule, Teil der auswärtigen Falkultät der Universität von Georgetown, wollte Matthew VanDyke die Arabische Welt erkunden. Inspiriert von den Abenteuer-Dokus des australischen Filmemachers Alby Mangels, brach er in 2007 mit einer Kawasaki KLR650 gen Afrika und Nahost auf. Dieses Abenteuer zog sich über 3 Jahre hin und führte ihn in den gesamten Nahen Osten und Nordafrika, nach Marokko, Mauretanien, Tunesien, Libyen, Ägypten, Jordanien, Syrien, Türkei und schlußendlich in den umkämpften Irak. Nachfolgend eine Auswahl der dramatischsten Ereignisse:

  • Marokko: VanDyke erlitt einen schweren Motorradunfall und brach sich das Schlüsselbein im berüchtigten Rif-Gebirge.
  • Mauretanien: Tief in der Wüste Sahara kam es bei seiner Kawasaki zu einem Kupplungsschaden so daß er das Vehikel tagelang in der Wüste verstecken musste bis er einen Einheimischen fand der es mithilfe eines LKW, neben seiner Ziege, zurück nach Nouakchott brachte. Dort lernte er Mohamed Haidara kennen, einen ehemaligen schottischen Fallschirmjäger der mittlerweile ein Leben als Schafhirte führt, ebenso Nouri Fonas, einen libyschen Touristen. Die Drei wurden gute Freunde und später kämpften VanDyke und Fonas zusammen im libyschen Bürgerkrieg. Gegen Ende 2007 wurde VanDyke aus Geldnot zu einem westafrikanischen Autoschmuggler und überführte gebrauchte Mercedes von Marokko nach Mauretanien. Nachdem ihm zwei Wagen gestohlen worden waren und er nicht mehr genug Geld für’s Schmugglerleben hatte setzte er schließlich seine Motorradreise fort.
  • Tunesien: Da VanDyke kein Visum für Algerien bekam musste er mit Mittelmeerfähren nach Tunesien übersetzen. Er versuchte wiederholt die Grenze nach Algerien von dort aus zu überqueren  wurde aber jedesmal von den tunesischen Grenzern gestoppt. Ebenso entkam er in Tunesien nur mit großem Glück schweren Verletzungen als sein Gaskocher in Flammen aufging während er gerade sein Essen zubereitete.
  • Libyen: VanDyke ist der einzige US-Amerikaner der Libyen zu Zeiten des Gaddafi-Regimes mit einem Motorrad durchquert hat. Er bekam sein Visum nur durch Bestechung denn damals war die Ausgabe von Visa an US-Bürger in Libyen grundsätzlich verboten. Nach 6 Wochen im Land in denen er sich der filmischen Dokumentation der libyschen Motorradfahrerszene widmete wurde er des Landes verwiesen da man ihn verdächtigte Dinge gefilmt zu haben, welche die Behörden nicht gefilmt haben wollten. Ihm wurden 48 Stunden gegeben das Land zu verlassen woraufhin er die 1.500km Distanz von Tripoli nach Tobruk an einem einzigen Tag zurücklegte. In jener Zeit in 2008 knüpfte er die Freundschaften die ihn später in 2011 dazu motivierten sich den Rebellen im libyschen Bürgerkrieg anzuschließen.
  • Ägypten: Dort erstreckte sich seine Motorradreise über die Jahre 2008 und 2009. Er erlebte währenddessen Unfälle in drei verschiedenen Situationen, einer davon ein Zusammenstoß mit einem Polizeiwagen. In 2009 fuhr er die Distanz zwischen Aswan und Nuweiba, 1.200km, praktisch nonstop, 24 Stunden im Sattel mit obligatorischer Polizeieskorte und Sicherheitsschleussen im Niltal.
  • Jordanien: VanDyke freundete sich mit Mitgliedern der dortigen königlichen Familie an, durchkreuzte die Wüste mit zwei portugiesischen Motorradkollegen und lernte „auf die harte Tour“ daß man vermeiden sollte das salzige Wasser des Toten Meeres in die Augen zu bekommen.
  • Syrien: In seinen 3 Ausflügen dorthin erkundete er das gefährliche Grenzgebiet zum Irak und erlitt in Hama einen Diebstahl seines Motorrades. Er erhielt es zurück nachdem einige Einheimische in Minutenschnelle die Diebe ausfindig gemacht hatten.
  • Türkei: Dort geriet er für kurze Zeit in eine bizarre Situation nachdem ihm die syrischen Grenzer die Ausreise gestempelt hatten während die türkische Seite der Grenze bereits geschlossen war. Er bereitete sich schon darauf vor eine Nacht im Niemandsland zu verbringen als die türkische Seite schließlich doch ein Einsehen hatte und ihm zähneknirschend die Einreise gewährten.
  • Irak: VanDyke war der erste Amerikaner der Irak per Motorrad bereiste. Als erster Ausländer reiste er mit dem Motorrad nach Kirkuk sowie in die Provinzen Salahaddin und Diyala und versuchte auch mehrmals nach Bagdad weiterzufahren, wurde aber jedes Mal von irakischen Sicherheitskräften verhaftet. Insgesamt wurde er in diesem Land zwischen 2008 und 2010 20 Mal festgenommen. Bei einigen Anlässen endete es unangenehm aber bei anderen konnte er Freunde unter den Beamten gewinnen und wertvolle Kontakte im Land knüpfen. Um Geld zu verdienen brachte er Studenten der Universität von Kurdistan-Hawler englisch bei und arbeitete später auch als „embedded“ Kriegsreporter bei der US-Armee und den Marines.

    Matthew VanDyke leidet an einer Zwangsstörung welche seine Abenteuer manchmal besonders schwierig gestaltet. Diese manifestiert sich hauptsächlich in erhöhter Angst vorm Fahren, in Meideverhalten gegenüber von Müll sowie übertriebener Reinlichkeit.
    Mehr als ein Dutzend Firmen haben VanDyke’s Filmemacherei rund um seine Motorradabenteuer mit Produkten und Dienstleistungen unterstützt.

Fast alle oben erwähnten Geschehnisse sind filmisch festgehalten worden. Einige Szenen werden auch Teil seiner Doku über seine Erfahrungen in Libyen werden (derzeit in Produktion).

Mehr Fotos von VanDyke’s Motorradabenteuern in der Arabischen Welt hier


Biker im Kriegsgebiet

 

adventurer matthew vandyke placing an american flag in osama bin laden house in jalalabad afghanistan

    Im Juni 2010 fuhren Matthew VanDyke und der Fotograf Daniel Britt, die sich 2009 als „embedded“ Reporter bei den US-Truppen im Irak kennengelernt hatten, zusammen per Motorrad von Irak nach Afghanistan wobei sie Iran durchquerten. Es ging dabei um eine Doku darüber wie sie mit dem Motorrad vom irakischen Bagdad ins afghanische Bagram fuhren um dort eine Stelle als „embedded“ Reporter bei der US-Armee anzutreten.

    Irak – VanDyke kaufte zwei gebrauchte MZ Kanuni 250cc Räder und nutzte seine Kontakte um diese mit irakischen Nummernschildern versehen zu lassen um Grenzüberquerungen zu ermöglichen. VanDyke und Britt zogen ihre Schutzkleidung an und versuchten mit den Vehikeln im August 2010 nach Bagdad durchzukommen. Nach wenigen Stunden wurden sie von der irakischen Polizei verhaftet und in der Nähe von Bakuba verhört. Anschließend wurden sie an eine Einheit nahe Bagdad übergeben wo sie mit einer Kapuze über den Kopf und in Handschellen auf den Kopf geschlagen und als Al-Qaida-Angehörige beschuldigt wurden. Sie wurden in Bagdad erneut verhört und mit dem Gesicht zur Wand ausgerichtet während hinter ihnen eine Wache mit einer AK-47 stand. Sie dachten hingerichtet zu werden, was wahrscheinlich auch der Zweck dieses Vorgehens war, eine Scheinhinrichtung, eine Art von psychologischer Folter. Sie wurden gemeinsam mit anderen Gefangenen in eine Zelle gesteckt und das US-Außenamt konnte sie zwei Tage lang nicht ausfindig machen. Die zweite Nacht verbrachten sie in einer Militärkaserne. Schließlich gelang es dem Außenamt doch sie zu finden und ihre Freilassung sicherzustellen. Dieser Zwischenfall fand Erwähnung bei der iranischen Nachrichtenagentur Fars als Verhaftung von „zwei jüdischen Amerikanern welche sich Spionagetätigkeiten widmeten“. VanDyke und Britt sind weder Juden noch Agenten und auch nicht mit Spionage befasst.  Nach dem Erscheinen dieses Berichts in Fars riet das Außenamt VanDyke und Britt Irak so schnell wie möglich den Rücken zu kehren. Einige Wochen später verließen sie das Land plangemäß nach Abschluß ihrer Filmarbeiten.

    Iran – Nach Erscheinen des besagten Fars-Artikels wurde das Projekt „Biker im Kriegsgebiet“ besonders gefährlich. VanDyke und Britt wussten daß sie nach der Einreise dort verhaftet und in eine Zelle gesteckt werden konnten ganz ähnlich wie im Falle der drei Bergsteiger ein Jahr zuvor. Sie entschlossen sich weiterzumachen, liessen aber ihre Schutzkleidung und Kameraausrüstung in Irak. Zum Glück wurden sie weder verhaftet noch zu dem Zwischenfall in Irak befragt. Auch ohne Probleme mit den iranischen Behörden begegneten sie genug Schwierigkeiten, so hatte Britt’s Motorrad technische Probleme und VanDyke stürzte mit seinem wegen einer Ölspur auf der Straße nach Mashhad. Er kam dabei mit leichteren Blessuren sowie einem schnell zu reparierenden Schaden am Motorrad davon.

    Afghanistan – Zusätzlich zu den hartnäckigen Problemen mit Britt’s Motorrad mussten die beiden bereits kurz nach der Ankunft achtgeben nicht entführt zu werden. Ein afghanischer Freund berichtete ihnen von einem von ihm belauschten Gespräch mit diesem Inhalt, ein anderer erzählte gar von einem Anruf den er auf seinem Handy erhalten habe, mit dem Vorschlag die beiden für eine Lösegeldforderung zu entführen. VanDyke und Britt begannen sich, zwecks verminderter Auffälligkeit, als Afghanen zu kleiden und führten fortan abgesägte Schrotflinten unter ihren Klamotten mit.
    Ihnen wurde bald klar, daß sie aufgrund der vielen Kontrollposten, auch eingedenk ihrer Schwierigkeiten in Irak, wegen den vielen afghanischen Sicherheitskräften die Strecke von Herat nach Kabul nicht mit dem Motorrad würden zurücklegen können. Sie ließen die Räder von einem Frachtbus transportieren und fuhren selbst inkognito in einem anderen Bus, nach wie vor mit afghanischer Kleidung und den darunter befindlichen abgesägten Schrotflinten. Sie wurden auch Zeugen von Kämpfen als sie vom Fenster des Buses aus die von „IED“-Bomben kraterübersäte Straße von Herat über Kandahar nach Kabul betrachteten.
    In Kabul freundeten sie sich mit Mitgliedern eines afghanischen Geheimkultes an. VanDyke und Britt sind die einzigen Nichtafghanen die jemals die Rituale und Praktiken dieses Kultes mit eigenen Augen sahen.
    Nach einiger Zeit in Kabul fuhren sie nach Dschalalabad wo VanDyke einen Stein von jenem Haus Bin Laden’s mitgehen ließ welches die US-Air Force 2001 bombardiert hatte. Auch stellte er in den Ruinen eine amerikanische Flagge auf bevor sie die gefährliche Gegend mit ihren Motorrädern wieder verließen. Von Dschalalabad fuhren sie weiter nach Charikar und schließlich zu den zerstörten Buddha-Statuen von Bamian, unterwegs ging allerdings Brick’s Motorrad kaputt und so mussten sie ihr Lager unter einem Felsvorsprung am Straßenrand aufschlagen. Während der Nacht wurden sie von bewaffneten Banditen verfolgt und entkamen ihnen nur knapp.
    Am nächsten Morgen wurden ihre Motorräder von einer afganischen Zivilstreife entdeckt die einen Warnschuß abfeuerte, ihr Lager durchsuchte und sie schließlich verhaftete. Später wurden sie an eine Einheit der amerikanischen Militärpolizei in Charikar übergeben. VanDyke und Britt wurden von den US-Soldaten freundlich empfangen und eingeladen, von nun an stets dort zu übernachten wenn sie wieder in Charikar vorbeikommen sollten.
    Die Verhaftungen gingen weiter. In einem Dorf namens Rokha im Pandjir-Tal wurden sie von einem wütenden Mob angegriffen und als Al Qaida-Leute beschuldigt. Bei diesem Zwischenfall wurde VanDyke von einem afganischen Polizisten mit der Faust ins Gesicht geschlagen und anschließend bei gezogener Waffe gemeinsam mit Britt verhaftet. Die Kamera welche VanDyke um den Hals trug zeichnete den gesamten Vorfall auf. In Pol-e-Khomri wurden sie von den Sicherheitskräften verhaftet, ebenso in Masar-i-Sharif verhört. Im gleichen Masar-i-Sharif wurde VanDyke in einer anderen Situation wiederum verhaftet allerdings nach ein paar Stunden wieder freigelassen.
    Im November 2010 kamen die beiden in Bagram an – der erfolgreiche Abschluß des Projekts „Biker im Kriegsgebiet – von Bagdad nach Bagram“. Allerdings wurden sie auch bei ihrer Ankunft in Bagram von der afghanischen Polizei verhaftet und anschließend in die Obhut der dortigen US-Luftwaffenbasis übergeben.

    Im Dezember 2010 begannen VanDyke und Britt ihre Arbeit als „embedded“ Reporter bei der US-Armee und wurden von den Soldaten welche von dem Biker-Projekt das sie dorthin geführt hatte angetan waren gut aufgenommen. VanDyke hat noch immer Kontakt mit einigen Soldaten der betreffenden Einheit des FOB Baylough.

Fast  alle hier geschilderten Begebenheiten sind filmisch festgehalten. Einige Aufnahmen werden Teil des Films werden den VanDyke über seine Erlebnisse in Libyen dreht (derzeit in Produktion).

Weitere Fotos von VanDyke’s Biker im Kriegsgebiet Motorradabenteuer hier


 

Kriegskorrespondent in Irak und Afghanistan

     Im Januar und Februar 2009 arbeitete VanDyke als Kriegskorrespondent für das Blatt „The Baltimore Examiner“, „embedded“ mit den US-Truppen in Irak und zwar bei folgenden Einheiten und Orten:

Arab Jabour, Bagdad (COP Meade) - US Army 2nd Brigade Combat Team, 1st Armored Division 4th Battalion, 27th Field Artillery Regiment "Iron Thunder"
Arab Jabour, Bagdad (COP Dolby) - US Army 2nd Brigade Combat Team, 1st Cavalry Division "Blackjack"
Khalis, Irak (COP Blackfoot) - US Army Alpha Company, 1st Battalion, 24th Infantry Regiment, 1st Stryker
Brigade Combat Team, 25th Infantry Division
Mosul, Irak (FOB Marez) - US Army 1st Cavalry Division, 3rd Brigade, 3/8 Cavalry Battalion, Delta Company "Dragoons"Fallujah, Irak (Camp Baharia) - US Marines

journalist matthew vandyke working as a war correspondent next to a military humvee at fob marez in mosul iraq

     Im November und Dezember 2010 arbeitete VanDyke als Kriegskorrespondent in Afganistan und filmte dort das US-Militär im Rahmen seines Projektes "Biker im Kriegsgebiet“. Er war dort während der gesamten Zeit bei der gleichen Einheit „embedded“, der berühmten FOB Baylough:

Deh Chopan District, Zabul Provinz (FOB Baylough) - 3rd Platoon, Eagle Company, 2/2 CR

journalist matthew vandyke working as a war correspondent with mark walden and david smith at fob baylough in deh chopan zabul afghanistan

Weitere Fotos von VanDyke als Journalist/Kriegskorrespondent in Irak und Afghanistan hier


 

Allgemeines/Privates

 

Familie

    Matthew VanDyke kam 1979 in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland zur Welt. Er wuchs bei seiner Mutter Sharon VanDyke und seinen Großeltern auf. Er lebte bereits in vierter Generation in seinem Familienhaus im Süden von Baltimore. Sharon VanDyke arbeitete als Grundschullehrerin, ist aber seit 2010 in Ruhestand.
    Matthew VanDyke lernte seine langjährige Freundin Lauren Fischer bei seinem ersten Versuch einer Bikertour in Übersee in 2006 kennen. Er hatte seine 1981 Yamaha XS650 für die Tour nach Afrika und Nahost nach Madrid verschicken lassen aber das Motorrad war noch nicht in Spanien angekommen. Als er in einem Hostal in Madrid wartete lernte er Lauren Fischer kennen die als Englischlehrerin in Spanien war. Sie suchte sich eine Wohnung und VanDyke zog mit ihr ein.
    Schließlich kam das Motorrad an hatte aber altersbedingt eine Serie technischer Defekte die VanDyke in Madrid festhielten. Er entschloss sich dortzubleiben und seine Beziehung zu Lauren zu pflegen. Sie sind seitdem stets zusammengeblieben.

Ausbildung

    Matthew VanDyke schloss sein Studium der Politologie an der University of Maryland Baltimore County mit summa cum laude und einem GPA von 4,0 ab. Ihm wurde der „Outstanding Scholar Award“ der politologischen Fakultät, Mitglied von 5 „honor societies“, verliehen und er vertrat die UMBC auf allen 3 Studentenkonferenzen der Militärakademie. Er ist auch Mitglied bei Mensa.
    In 2004 schloss VanDyke die Edmund A. Walsh School of Foreign Service at Georgetown University  mit einem Masterabschluß inSecurity Studies, ab mit regionaler Spezialisierung auf den Nahen Osten. Seine Masterarbeit beschäftigte sich mit den Gründen warum Al Quaida die USA angriff. VanDyke war mit 22 Jahren einer der jüngsten Studenten die jemals beim Georgetown University Security Studies Program angenommen wurden (das Durchschnittsalter liegt bei 27).


    Weitergehende Informationen über Matthew VanDyke’s akademische Laufbahn und Arbeiten im hier verlinkten Profil:

Arbeit

      Matthew VanDyke hat als Dokumentarfilmer, Journalist, Kriegskorrespondent, politischer Kolumnist, Radiotalkshowmoderator, Englischlehrer, internationaler Geschäftsmann und Soldat gearbeitet.

     Derzeit arbeitet er an einem Dokumentarfilmüber seine Zeit in Libyen, schreibt Blogs für die Huffington Post und Der Freiheitskämpferblog, tritt im Radio und Fernsehen als Analyst und Kommentator, auf und betreibt diverse weitere Projekte um Freiheitsbewegungen zu unterstützen.
     
      Weitere Informationen zu MatthewVanDyke’s arbeitsbezogener Laufbahn und Erfahrung im hier verlinkten Profil: